Nach Warnstreiks
Tariflöhne mit Schlachthof Landshut vereinbart
16. Juli 2021, 13:13 Uhr aktualisiert am 16. Juli 2021, 14:00 Uhr
Im März und im April waren Mitarbeiter des Vion Schlachthofs in Landshut zwei Mal einem Streikaufruf der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) gefolgt und hatten ihre Arbeit niedergelegt. Die NGG teilte am Freitag nun mit, dass jetzt erstmals Tariflöhne mit der Vion SBL Landshut vereinbart worden seien.
Vereinbart wurden dabei laut Pressemeldung für die verschiedenen Tätigkeiten elf Bewertungsgruppen mit Stundenlöhnen zwischen 11 Euro und 23,08 Euro ab September 2021. Vor allem die ehemaligen Werkvertragsbeschäftigten mit Mindestlohn würden davon erheblich profitieren, heißt es darin.
Dazu erklärte Wilfried Maxim von der Gewerkschaft NGG: "Für uns ist der Lohntarifvertrag ein Meilenstein auf dem Weg, der Billiglohnarbeit und der Ausbeutung in der Schlachtindustrie einen Riegel vorzuschieben. Niemand wird weniger haben, viele werden Lohnzuwächse erhalten. Ohne die Entschlossenheit und die Streiks der ArbeiterInnen in der Schlachtung wäre uns das nie gelungen. Im nächsten Schritt wird es darum gehen, auch die Rahmenarbeitsbedingungen wie Arbeitszeit, Urlaub und Zuschläge mit dem Schlachtkonzern Vion Food, der den Landshuter Schlachthof betreibt, zu vereinbaren. "
Konkret heißt dies:
- Die Gewerkschaft NGG hat für zehn Standorte der Vion Food verhandelt.
- Am Schlachthof Landshut hat es im Gegensatz zu anderen Standorten vorher keinen Tarifvertrag gegeben
- Das Tarifeckentgelt für Facharbeitertätigkeiten beträgt dann 16,47 Euro pro Stunde, der Einstieg beginnt bei 11 Euro pro Stunde, die meisten angelernten Tätigkeiten in Schlachtung und Zerlegung werden je nach Schwierigkeitsgrad mit Stundenlöhnen zwischen 12,36 Euro und 15,27 Euro entlohnt werden.
- Die Stundenlöhne gelten ab September 2021. Der Tarifvertrag gilt ab 1. Juli 2021. Für die beiden Zwischenmonate erhalten die seit 30. Juni 2021 bei Vion Beschäftigten eine Einmalnettozahlung in Höhe von 110 Euro. Im Juli 2022 steigen die Tariflöhne noch einmal um 75 Euro. Das entspricht in der Facharbeiterecke einer Steigerung um 2,6 Prozent. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis Juni 2023.