Landgericht Landshut
Blutnacht in der Disko - sollte ein 35-Jähriger sterben?
3. September 2019, 7:00 Uhr aktualisiert am 3. September 2019, 7:00 Uhr
Im Prozess um eine brutale Attacke in einer Landshuter Diskothek muss sich ab Dienstagvormittag ein heute 36-jähriger Arbeiter aus der Logistikbranche vor dem Landgericht Landshut verantworten. Die Staatsanwaltschaft sieht den Angriff als Mordversuch an.
Es war offenkundig eine lange Nacht in der Diskothek "Pulverfass" in Landshut Anfang Dezember 2018. Aus dem Freitagabend war längst ein Samstagmorgen geworden. Der Alkohol floss in Strömen. Ein Mann, damals 35 Jahre alt, saß gegen 5 Uhr morgens auf einem Hocker an der Bar, als der Angeschuldigte ihn plötzlich von hinten gewürgt haben soll. Der Mann mit Wurzeln in Litauen, der zuletzt im Landkreis Dingolfing-Landau lebte, soll solange zugedrückt haben, bis das sein Opfer das Bewusstsein verlor.
Der Angegriffene hatte laut Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Chance - er rutschte bewusstlos von seinem Barhocker auf den Boden. Nun soll der Angeschuldigte ihm mit voller Wucht ins Gesicht getreten haben. Dabei brach er dem Mann das Nasenbein, mehrere Blutergüsse und eine Einblutung im Auge waren die Folge. Vermutlich - so sieht es die Staatsanwaltschaft - haben nur die Sicherheitsdienstmitarbeiter Schlimmeres verhindert, die den Angeschuldigten augenblicklich von dem Opfer weg zerrten.
Weil der damals 35-Jährige, der laut Anklage bis heute in ärztlicher Behandlung ist, den Angriff nicht hätte kommen sehen können, legt die Staatsanwaltschaft dem gebürtigen Litauer einen versuchten Mord zur Last.