Straubinger Tagblatt
Die sehr gute Vorstellung in der Hamburger O2-World wird den Straubingern mit nur einem Punkt vergütet
24. Oktober 2010, 12:42 Uhr aktualisiert am 24. Oktober 2010, 12:42 Uhr
(wel) Ein Punkt gewonnen oder zwei Punkte verloren - selten war es so schwierig, ein Fazit nach einem Auswärtsspiel zu ziehen: Nach dem 4:5 nach Penaltyschießen in Hamburg konnten sich die Straubing Tigers zwar über einen Zähler freuen, vergaben aber leichtfertig auch mehr. Denn über 60 Minuten waren die Gäste eigentlich die bessere Mannschaft und hatten auch in der Schlussphase mehrfach den Siegtreffer auf dem Schläger. Vor dem Tor versagten aber ein ums andere Mal die Nerven, und in der Defensive ließ man mit einigen Patzern die Gastgeber am Leben. "Das Glück war heute auf unserer Seite", musste danach auch Hamburgs Trainer Stephane Richer zugeben. "Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel geboten", fand Tigers-Coach Jürgen Rumrich zurecht.
Beide Teams kamen schwer auf Touren und waren zunächst auf Torsicherung bedacht. So dauerte es bis zur 6. Minute, ehe es zum ersten gefährlichen Torschuss kam. Diesen gab Eric Meloche für die Tigers ab, scheiterte aber an Freezers-Keeper Marc Lamothe. In der Folge ließen die Gastgeber gleich drei Zwei-auf-Eins-Konter der Tigers zu, doch Mapletoft, Corazzini und Hahn scheiterten entweder an Lamothe oder am Eigennutz.
Im Gegenzug wirkten auch die Tigers nicht immer sattelfest in der Abwehr, leisteten sich einige krasse Abspielfehler, aber Murphy und King fanden in Pätzold ihren Meister. Dieser machte dann aber bei der zu diesem Zeitpunkt glücklichen Hamburger Führung in der 12. Minute keinen guten Eindruck. Einen eigentlich recht harmlosen Schuss von Bassen schien er sicher zu haben, doch der Puck rutschte ihm durch und trudelte über die Linie.
Referee in der Kritik
Doch Schiedsrichter Vogl, der offensichtlich wie die meisten Zuschauer den Puck nicht sehen konnte, pfiff vorher deutlich vernehmbar ab, gab dann aber den Treffer trotz wütender Proteste von Tigers-Coach Jürgen Rumrich doch. "Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir alles unter Kontrolle. Dieser zu Unrecht gegebene Treffer hat uns dann etwas aus dem Rhythmus gebracht", so Rumrich. Waren die Tigers schon im ersten Drittel die bessere Mannschaft und lagen in Rückstand, so kam es im zweiten Abschnitt noch schlimmer: Das Geschehen spielte sich von Beginn an fast durchweg vor Hamburgs Torhüter Lamothe ab, aber mit dem ersten gefährlichen Schuss im Drittel brachte King die Gastgeber mit 2:0 in Führung.
Schönberger gleicht aus
Aber die Tigers schlugen prompt zurück: Nicht einmal zwei Minuten später gelang Schönberger im Nachschuss der Anschlusstreffer und der Youngster besorgte mit einem Drehschuss in der 32. Minute sogar den längst verdienten Ausgleich. Aber es kam noch besser: Straubings engagiertes Spiel wurde noch im Mitteldrittel mit dem Führungstreffer durch Mapletoft belohnt. Doch 32 Sekunden vor Drittelende fingen sich die Tigers dann doch noch den Ausgleich ein. Engelhardt vollendete eine schöne Hamburger Überzahlkombination zum für die Gastgeber glücklichen Ausgleich.
Siegtor auf dem Schläger...
Ein ähnliches Bild bot dann auch das Schlussdrittel: Straubing war über weite Strecken besser, ging durch Stewart auch in Führung, musste aber durch einen Alleingang von Engelhardt den Ausgleich hinnehmen. In der Schlussphase vergaben die Tigers dann gleich mehrfach den durchaus möglichen Siegtreffer, denn sie hatten noch einige Top-Chancen. Und so kam es am Ende, wie es kommen musste: Hamburg gewann durch Treffer von Ouellet und Barta das Penaltyschießen und die Tigers mussten mit einem Zähler zufrieden sein.