"Den Goalies ein gutes Gefühl geben"
Torwarttrainer David Belitski arbeitet mit den Straubing Tigers
4. Januar 2016, 13:42 Uhr aktualisiert am 4. Januar 2016, 13:42 Uhr
Seit Sonntag steht mit David Belitski ein Torwarttrainer bei den Straubing Tigers auf dem Eis. Bis Mittwoch soll er intensiv mit Matt Climie und Dustin Strahlmeier arbeiten.
Lange nach dem Ende des eigentlichen Trainings flogen am Montagvormittag noch immer Pucks auf ein Tor des Eisstadions am Pulverturm. Dustin Strahlmeier wehrte die Schüsse von Co-Trainer Rob Leask, Mike Hedden, Thomas Brandl und David Belitski ab. Letzterer ist ein neues Gesicht bei den Tigers und steht seit Sonntag mit der Mannschaft auf dem Eis. Belitski (38) ist Torwarttrainer und soll ein paar Tage intensiv mit den Tigers-Goalies Matt Climie und Dustin Strahlmeier zusammenarbeiten. Bis einschließlich Mittwoch ist er in Straubing, kam extra für das Training mit den Tigers aus seiner kanadischen Heimat nach Niederbayern.
"Den Plan mit Belitski gab es schon länger", sagt Tigers-Trainer Larry Mitchell im aktuellen Interview mit der Fachzeitung Eishockey NEWS. Belitski bestätigt: "Ich bin mit den Verantwortlichen schon das ganze Jahr über in Kontakt" Kein Wunder, schließlich kennt er sowohl Larry Mitchell als auch Manager Jason Dunham bestens. Mit beiden hat er schon gemeinsam auf dem Eis gestanden. Als Mitchell Trainer bei den Augsburger Panther war, arbeitete Belitski auch dort schon drei Spielzeiten als Torwarttrainer. Jetzt hat es auch zeitlich geklappt, dass er ein paar Tage mit den Tigers arbeitet. Ob es eine Periode wie diese vier Tage in Zukunft öfter geben könnte, steht noch nicht fest. "Darüber haben wir bislang nicht gesprochen", so Belitski.
Zusatzschichten und Videoanalyse
Gerade bei Dustin Strahlmeier spürte man regelrecht, wie viel Spaß ihm die Zusatzeinheit machte. Und auch Matt Climie sagt gegenüber idowa: "Ich finde es super, dass ein Torwarttrainer hier ist, der speziell mit uns arbeitet." Schon am Sonntag legten die Torhüter zusammen mit Belitski eine mehr als einstündige Zusatzschicht ein. Am Montag wurde vor und nach dem Training noch torhüterspezifisch gearbeitet. Dazu kommt eine intensive Videoanalyse, wie Belitski verrät. "Mein Job ist es in erster Linie, den Torhütern ein gutes Gefühl zu geben", erklärt er. Strahlmeier sei ein "super Athlet, der sehr hart arbeitet", Matt Climie verfüge aufgrund seines Alters über eine Menge Erfahrung und habe ebenfalls eine sehr professionelle Einstellung.
Beide Torhüter hatten es in den vergangenen Wochen nicht leicht. Speziell Matt Climie wurde von den Fans kritisiert. "Das gehört zum Eishockey dazu", sagt Climie, "du musst einfach weitermachen und hart arbeiten." Zuletzt gab es auch vermehrt Gerüchte, Climie plage Heimweh. Das dementiert dieser jedoch gegenüber idowa: "Nein, das stimmt nicht." Zum aktuellen Zeitpunkt der Saison sei es sehr wichtig, dass sich die Goalies gut fühlen und Vertrauen in ihr eigenes Können haben, meint Belitski.
"Das Mentale ist bei Torhütern unheimlich wichtig"
Entsprechend ist es für ihn auch wichtig, auf mentaler Ebene mit den Torhütern zu arbeiten: "Man versucht, sie kennen zu lernen, mit ihnen zu sprechen. Gerade in dieser Position ist das Mentale unheimlich wichtig. Ein Torhüter durchlebt während einer Saison viele Aufs und Abs. Aber egal wie schwierig eine Saison ist, es ist sehr wichtig, positiv zu bleiben." Der 39-Jährige weiß auch um die Bedeutung eines Torwarttrainers: "Ich denke es ist wirklich wichtig, jemanden zu haben, mit dem man auch einfach einmal sprechen kann und der torwartspezifisch mit einem arbeitet." Allerdings sei es von Team zu Team und von Torhüter zu Torhüter unterschiedlich, ob sie einen Torwarttrainer haben wollen. "Da gibt es unterschiedliche Typen und oft ist auch entscheidend, ob sich ein Verein einen Torwarttrainer leisten kann", so Belitski.
Er selbst war aktiv bis er 30 Jahre alt war und hat seit neun Jahren nun seine eigene Torhüterschule in Kanada. Durch seine Zeit in Augsburg, in der er unter anderem mit Dennis Endras oder Tyler Weiman zusammenarbeitete, kennt er auch die Liga gut. Zumal er auch selbst acht Jahre in Deutschland spielte, unter anderem für Bietigheim und Heilbronn. Er selbst sieht, dass sich "die Positon an sich stark verändert". Einen sehr guten Job in der Torhüterausbildung machen seiner Meinung nach die Finnen, die viele NHL-Goalies hervorbringen. "Da können auch wir in Kanada noch etwas lernen", sagt er. Und für ein Team sind die Torhüter einer der entscheidenden Faktoren: "Sie sind meiner Meinung nach der wichtigste Teil des Spiels und können darüber entscheiden, ob du ein Spiel gewinnst oder verlierst", so Belitski.