Regensburg
Sea-Eye kehrt in den Einsatz zurück
30. März 2020, 19:24 Uhr aktualisiert am 8. April 2020, 16:31 Uhr
Die Rettungsorganisation Sea-Eye kehrt nach acht Wochen Pause mit dem Rettungsschiff "Alan Kurdi" in den Einsatz zurück.
Das teilte Sea-Eye am Montagabend mit. Demnach haben die spanischen Behörden dem Schiff am Montagnachmittag grünes Licht zum Ablegen erteilt. Mittlerweile befindet sich die Crew auf dem Weg in die libysche Such- und Rettungszone. "Meine Crew ist trotz aller Schwierigkeiten angetreten, trainiert und einsatzbereit. Wie könnten wir jetzt im Hafen bleiben, während kein einziges Rettungsschiff im Einsatz ist? Als Menschen ist es unsere Pflicht, alles Vernünftige dafür zu tun, um anderen Menschen das Leben zu retten", sagt Bärbel Beuse, Kapitänin der "Alan Kurdi".
Das gelte auch während der Corona-Krise betont Sea-Eye-Vorsitzender Gorden Isler: "Wir verlassen uns auch in dieser Krise auf die Verantwortung und ein beherztes politisches Handeln unseres Flaggenstaates. Wir stehen in engem Austausch mit den deutschen Behörden." Und Einsatzleiter Jan Ribbeck erklärt: "Deutsche Hochseeschiffe haben ohnehin höchste Sicherheitsanforderungen. Darüber hinaus haben wir ausreichende, persönliche Schutzausrüstung für unsere Crew an Bord."
Seit Wochen gelang es aufgrund der Corona-Krise keiner Hilfsorganisation mehr, ein Rettungsschiff in den Einsatz zu entsenden, denn Crewmitglieder können nicht ohne Weiteres reisen, um die Schiffe zu erreichen oder heimzukehren. "Es grenzt an ein Wunder, dass wir eine Crew zusammenstellen, trainieren und auf die besonderen Umstände vorbereiten konnten", sagt Isler. Aufgrund der Corona-Krise konnten Reparaturen an der "Alan Kurdi" nicht nach Plan abgeschlossen werden. Zuletzt halfen deshalb die Crewmitglieder des neuen Rettungsschiffes "Sea-Watch 4" dabei, die Reparaturen abzuschließen. Die "Sea-Watch 4" wird ebenfalls in Burriana auf ihren ersten Rettungseinsatz vorbereitet.