Beim 4:0 gegen Wolfsburg
Goalie des EHC München: Kevin Reichs erstes Mal zu Null
2. Januar 2019, 8:04 Uhr aktualisiert am 2. Januar 2019, 8:04 Uhr
Der 23-jährige Goalie des EHC München bleibt beim 4:0-Sieg in Wolfsburg erstmals in seiner DEL-Karriere ohne Gegentreffer.
Wolfsburg - Immer wieder ging der Blick von Kevin Reich zur Spieluhr, quälend langsam tickten die Sekunden nach unten - dann endlich war es offiziell.
Der klare 4:0-Sieg des EHC Red Bull München, des Triplemeisters, bei den Wolfsburg Grizzlys, dem Finalgegner der Spielzeiten 2015/16 und 2016/17. Konrad Abeltshauser (28. Minute), Yasin Ehliz (34.), Tobias Eder (38.) und Yannic Seidenberg (43.) hatten an diesem 30. Dezember 2018 alles klar gemacht für den EHC. Doch für Goalie Reich war der Erfolg im letzten Spiel des Jahres 2018 mehr als nur ein Sieg. Mehr als nur drei weitere Punkte auf der Habenseite.
Glückwünsche für den Shutout
Es war sein erstes Mal. Sein allererster Shutout, das erste Spiel des 23-Jährigen in der DEL ohne Gegentreffer. Die gesamte Mannschaft beglückwünschte den 23-Jährigen - und auch Coach Don Jackson. "Ich freue mich sehr für Kevin, die Defensive hat insgesamt sehr gut gearbeitet", sagte Münchens Erfolgstrainer vor dem Derby am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Olympia-Eishalle gegen die Nürnberg Ice Tigers. Und Grizzlys-Coach Hans Kossmann ergänzte: "Bei den wenigen Chancen, die wir hatten, hat München sehr gut verteidigt und Reich auch sehr gut gehalten. Man hat gesehen, dass München das beste Team der Liga ist. Wir hatten keine richtige Chance, dieses Spiel zu gewinnen."
Die Red Bulls, die in der DEL seit der Deutschland-Cup-Pause im Oktober nicht so dominant aufgetreten waren, wie man es von ihnen gewohnt ist, spielten gegen den Tabellenvorletzten endlich wieder konzentriert. "Man hat in den letzten Partien schon gesehen, dass wir wieder so spielen, wie man uns kennt, wie wir das auch von uns selber erwarten", sagte Nationalstürmer Frank Mauer, "wir sind wieder aggressiver, torgefährlicher und spielen defensiv einfach besser."
Bisher lief's nicht für Kevin Reich
Mit Kevin Reich als Nutznießer. Die Saison war für ihn, der statt David Leggio, dessen Vertrag nach der vergangenen Saison nicht verlängert worden war, die Rolle des zweiten Mannes beim EHC einnahm, ernüchternd verlaufen.
In zwölf Einsätzen mit Reich ging der EHC nur fünf Mal als Sieger vom Eis, beim allerersten Spiel (23. September) setzten es beim 3:8 (!) bei den Iserlohn Roosters gleich die zweithöchste Pleite der Vereinsgeschichte. Und das ausgerechnet in Reichs Geburtsstadt. "Das war natürlich sehr, sehr bitter. Da muss ich auch mal einen Schuss halten", sagte Reich nach der derben Demütigung on Ice.
In Wolfsburg hielt er alle 48 Schüsse auf seinen Kasten. Mit dem Shutout konnte Reich seine Statistiken in der bisherigen Spielzeit immerhin ein bisschen aufhübschen. Seine Fangquote stieg damit auf 88,29 Prozent (zum Vergleich: Münchens Stammtorhüter Danny aus den Birken bringt es auf 92,89 Prozent), der Gegentorschnitt von Reich sank zugleich auf 3,06 Treffer pro Spiel (bei aus den Birken sind es 1,84). Auf die Fangquote bezogen belegt Reich bisher nur Rang 22 von 26 in der bisherigen DEL-Saison eingesetzten Goalies, aus den Birken ist Zweiter hinter Mathias Niederberger von der Düsseldorfer EG. Die Null als Hoffnungsmacher für Reich für das Jahr 2019.