Längste Playoff-Serie
Sieg gegen Augsburg: EHC München erneut im DEL-Finale
16. April 2019, 21:52 Uhr aktualisiert am 16. April 2019, 21:52 Uhr
Der EHC München gewinnt Spiel sieben gegen den bayerischen Rivalen aus Augsburg und zieht erneut ins DEL-Finale ein. Die letzte Hürde auf dem Weg zum historischen vierten Titel in Serie sind die Adler Mannheim.
München - Die Cracks des EHC Red Bull München haben die Nerven bewahrt, die Augsburger Panther mit dem 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) im siebten Spiel der Serie ausgeschaltet und mit einem ganz besonderen Rekord den Sprung ins DEL-Halbfinale geschafft.
Noch nie dauerte eine Playoff-Serie in der höchsten deutschen Eishockey-Liga länger als diese. Drei der sieben Duelle gingen in die Verlängerung, zwei wurden sogar erst in der dritten Overtime entschieden. Mit 504 Minuten und 42 Sekunden wurde der alte Rekord - 2008 bekämpften sich Frankfurt und Iserlohn im Viertelfinale 480 Minuten und 32 Sekunden - geknackt. Und die Münchner haben damit auch die elfte Playoff-Serie für sich entschieden.
Während der EHC die historische Chance auf den vierten Meistertitel in Serie wahrte, blieb den Augsburgern der zweite Final-Einzug der Vereinsgeschichte nach 2010 verwehrt. Finalgegner Adler Mannheim sparte sich mit seinem 4:0-Sweep gegen die Kölner Haie im Vergleich zum bayerischen Konkurrenten drei Spiele und jede Menge Körner. Mannheim geht ausgeruht ins erste Endspiel der Serie, das bereits am Donnerstag steigt.
Christensen und Hager treffen gegen Augsburg
Vor 6.142 Zuschauern sorgten Mads Christensen (16. Minute) und Patrick Hager (26.) mit ihren Toren für den verdienten Erfolg der Münchner, die das Spiel kontrollierten und anders als in den Partien eins und drei ohne XXL-Verlängerung auskamen. Mit insgesamt 504:46 Minuten war die Serie, die zweimal in eine dreimalige Verlängerung gegangen war, dennoch die längste in der Playoff-Geschichte der DEL.
"Ich denke, die Serie München gegen Augsburg ist eine super Werbung für das Eishockey", sagte Mannheim-Routinier Marcel Goc. Der Stürmer hatte gut reden: Während er mit den Adlern ein klares 4:0 gegen Köln feierte und seit einer Woche Kraft sammeln konnte für das Finale, hatte München in fast achteinhalb Playoff-Stunden Schwerstarbeit zu verrichten.
Danny aus den Birken starker EHC-Rückhalt
Aber selbst Adler-Coach Pawel Gross meinte am Dienstag, dass die Kondition in den Playoffs kaum eine Rolle spiele. Das bewiesen München und Augsburg, die sich wie schon in den ersten sechs Duellen mit höchster Intensität duellierten. Dabei war der Titelverteidiger wieder tonangebend und deckte Panther-Goalie Olivier Roy mit Schüssen ein. Weil der Torhüter einen Versuch von Olympia-Medaillengewinner Yannic Seidenberg nach vorne abprallen ließ, konnte Christensen im ersten Abschnitt die Führung erzielen. "Wir müssen eine Lösung finden", forderte Augsburgs Henry Haase in der Drittelpause bei "Magentasport".
Just als der Außenseiter zu etwas Entlastung kam, fiel das 2:0: Einen Pass vor das Tor von Hager lenkte Verteidiger Braden Lamb mit dem Schlittschuh ins eigene Tor. Der Defensiv-Routinier hätte das Malheur ausmerzen können, sein Assist konnte Matt White vor dem leeren Tor aber nicht kontrollieren (32.). Danach rettete Münchens Goalie Danny aus den Birken dreimal gegen Adam Payerl (38.), den Doppeltorschützen vom 2:0 in Spiel sechs. Im Schlussabschnitt zeigten die Panther in letztes Aufbäumen, konnten das Spiel gegen abgezockte Gastgeber aber nicht mehr drehen.