Derby zum Auftakt

Intensität mal zwei: SSV Jahn startet gegen FCN


Nach dem Sieg im Pokal wollen Erik Wekesser (rechts) und der SSV Jahn auch in der Liga gegen Nürnberg erfolgreich starten.

Nach dem Sieg im Pokal wollen Erik Wekesser (rechts) und der SSV Jahn auch in der Liga gegen Nürnberg erfolgreich starten.

Der SSV Jahn Regensburg trifft am Freitagabend zum Ligastart auf den 1. FC Nürnberg. Trainer Mersad Selimbegovic traut dem "Club" eine deutlich bessere Rolle zu als noch in der Vorsaison.

Flutlichtspiel, bayerisches Derby - und endlich wieder (ein Teil der) Zuschauer im Stadion! Die Voraussetzungen, wenn der SSV Jahn Regensburg am Freitagabend (18.30 Uhr, idowa-Liveticker) den 1. FC Nürnberg empfängt, könnten besser kaum sein. "Endlich geht es wieder los", frohlockt da auch Jahn-Cheftrainer Mersad Selimbegovic.

Mit Nürnberg wartet ein Gegner auf die Jahnelf, bei dem sich im Sommer einiges getan hat. Neuer Sportvorstand mit Dieter Hecking, neuer Trainer mit Robert Klauß und einige neue Spieler. "Das ist wie ein Re-Start. Sie haben sich richtig gut verstärkt und einen guten Trainer, der intensiven und risikoreichen Fußball spielen will", schätzt Selimbegovic ein.

Klauß war vergangene Saison noch Co-Trainer unter Julian Nagelsmann in Leipzig. Ob man nun auch in Nürnberg den typischen RB-Fußball erwarten kann? "Auch Leipzig spielt nicht mehr so wie vor drei Jahren", sagt Selimbegovic. "Aber ich erwarte schon, dass sie viel aktiver sind, dass sie noch höher pressen." Neben der Intensität und dem Risiko glaubt Selimbegovic, dass die Franken aber auch Spielkontrolle und Ballbesitz wollen. "Diese Kombination ist sehr interessant und gleichzeitig gefährlich für jeden Gegner."

Selimbegovic traut FCN "ganz andere Rolle" zu

Dass Nürnberg das erste Pflichtspiel im Pokal gegen Leipzig mit 0:3 glatt verloren hat, will Selimbegovic nicht zu hoch hängen: "Sie sind viel stärker als sie es in diesem Spiel gezeigt haben. Da hatten sie es mit einem Gegner zu tun, der einfach brutal gut ist." Er glaubt, dass der FCN in dieser Saison "eine ganz andere Rolle in dieser Liga spielen." Vergangene Spielzeit gelang der Klassenerhalt ja erst in allerletzter Minute in der Relegation gegen Ingolstadt.

Beim Jahn ist der Pflichtspiel-Auftakt derweil geglückt. Nach phasenweise sehr guter Leistung wurde es in Kaiserslautern zwar letztlich ganz knapp, im Elfmeterschießen setzten sich die Oberpfälzer aber durch. "Wir haben teilweise richtig guten Fußball und aggressives Pressing gezeigt sowie ein richtig gutes Umschaltspiel gesehen", analysierte Selimbegovic. Man habe aber auch gesehen, dass die Mannschaft dann mit dem Fußballspielen ein bisschen aufgehört habe, im Pressing nicht mehr so konsequent gewesen sei und auch bei Standards die Zuordnung nicht immer passte. "Dann haben wir unsere Probleme bekommen."

Die Mannschaft hat aber auch Mentalität gezeigt. "Wir haben gesehen, dass das Jahn-Gen bei vielen Neuzugängen schon da ist und es auch der Rest, der schon da war, immer noch drin hat", so Selimbegovic. "Das ist brutal wichtig, so müssen wir unterwegs sein. Denn auch wenn wir jetzt im vierten Jahr in Folge 2. Liga spielen, dürfen wir nicht vergessen, woher wir kommen und was unsere Ziele sind."

Verleiht der Pokal-Erfolg Schwung?

Das Erfolgserlebnis könne nun "auf jeden Fall" Schwung verleihen. "Vorausgesetzt wir analysieren und ziehen die richtigen Schlüsse daraus", so Selimbegovic. "So etwas schweißt zusammen, das kann helfen." Es sei aber auch nur ein Spiel gewesen, dem in dieser Saison noch mindestens 35 weitere folgen werden. "Wir haben noch nichts erreicht, sondern nur gezeigt, dass wir teilweise richtig guten Fußball spielen können."

Beim Jahn zeichnet sich vor dem Spiel gegen Nürnberg eine Verbesserung der Personalsituation ab. Stand Donnerstag waren es mit Jan-Niklas Beste, Florian Heister, Scott Kennedy und Jann George "nur" noch vier definitive Ausfälle. Bei Benedikt Saller und Sebastian Stolze, die beide wieder im Mannschaftstraining sind, schien ein Einsatz zumindest wieder möglich. Definitiv konnte Selimbegovic das aber noch nicht sagen, da er auch kein unnötiges Risiko eingehen möchte. Mit dem im Pokal gesperrten Max Besuschkow bietet sich zudem im zentralen Mittelfeld eine weitere Option. Beim "Club" sind bis auf den neuen Stürmer Manuel Schäffler alle Spieler einsatzfähig.