Die Straubing Tigers mussten sich am Freitagabend dem EHC Red Bull München knapp mit 3:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben. Damit geht die Straubinger Serie weiter: In den vergangenen sieben Partien wechselten sich Sieg und Niederlage bei den Niederbayern stets ab. Gegen den aktuellen Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga war es unterdessen die 18. Niederlage aus den bis dato letzten 21 Duellen.

Im Vergleich zum 5:2-Sieg gegen die Augsburger Panther änderte Tigers-Coach Tom Pokel sein Aufgebot lediglich auf zwei Positionen. Hunter Miska erhielt im Tor diesmal wieder den Vorzug vor Florian Bugl und Joshua Samanski feierte im Angriff nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback. Dafür lief Yannik Valenti ebenso wie Bastian Eckl für Kooperationspartner Landshut auf. Ian Scheid und Benedikt Kohl pausierten abermals als überzählige Verteidiger.

Tigers anfangs zwar spielbestimmend, allerdings ungefährlich

Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber, die es in den Anfangsminuten bereits schafften, den Tabellenführer vermehrt in dessen eigenem Verteidigungsdrittel einzuschnüren. Richtig gefährlich wurde es vor dem Tor von Nationaltorhüter Mathias Niederberger - auch bei einem ersten Straubinger Powerplay - zunächst nicht. Dies änderte sich kurz darauf beim ersten Münchner Überzahlspiel, in dem zunächst Mike Connolly und kurz darauf J. C. Lipon mit Alleingängen vor Niederberger auftauchten, aber entweder an ihm scheiterten (Connolly) oder am Tor vorbei schossen (Lipon). Im nächsten Powerplay der Tigers war es dann allerdings doch soweit: Lipon bediente den vor dem Münchner Tor sträflich freigelassenen Taylor Leier, der keine Probleme hatte, den Keeper der Gäste zu verladen und die Gäubodenstädter in Führung zu bringen. Die Schlussphase des ersten Spielabschnitts war nicht minder intensiv, auch wenn es vor den beiden nun wieder ruhiger zuging und es so folgerichtig mit der knappen Straubinger Führung in die Kabinen ging.

Ex-Tiger Eder trifft

Aus diesen kamen die Gäste wesentlich druckvoller heraus und kamen durch Austin Ortega sowie Yasin Ehliz gleich zu zwei Torgelegenheiten, die Miska jedoch parieren konnte. Mit etwas Anlaufzeit meldeten sich auch die Tigers wieder offensiv an. Die beste Möglichkeit hatte Tim Brunnhuber, der aber an Niederberger scheiterte. Das nächste Überzahlspiel nutzten anschließend die Roten Bullen zum Ausgleich. Miska ließ einen One-Timer von Chris DeSousa durchrutschen und Patrick Hager staubte aus kurzer Distanz ab. Im Spiel der Powerplay-Tore ließ die Straubinger Antwort wiederum nicht lange auf sich warten: Nach schönen Kombination über mehrere Stationen zog Marcel Brandt ab und erzielte seinen ersten Treffer seit dem 11. März. In der Folge versäumten es die Tigers trotz mehrerer Großchancen ein drittes Tor nachzulegen. So gehörte der Schlusspunkt im Mitteldrittel einem ehemaligen Straubinger: Gerade als die Niederbayern ein weiteres Münchner Überzahlspiel überstanden hatten, schnappte sich Andreas Eder neben dem eigenen Tor die Scheibe, ging alleine durch und überwand Miska mit einem Handgelenkschuss über dessen Stockhand.

Starke Aktion von Münchens Parkes

Nach einem etwas zerfahrenen Beginn in den Schlussabschnitt konnten sich die Hausherren am ausverkauften Pulverturm wieder vermehrt im Münchner Verteidigungsdrittel festsetzen. Nachdem sie diese abermalige Straubinger Druckphase ohne weiteren Gegentreffer überstanden, zeigten sich auch die Gäste aus der bayerischen Landeshauptstadt - unter anderem erneut durch Hager - auch wieder selbst offensiv präsenter. Den nächsten Treffer erzielten dann aber wieder die Gastgeber: Travis St. Denis legte zurück auf Cody Lampl, dessen Schuss von der blauen Linie an Niederberger, dem die Sicht verstellt war, vorbei den Weg ins Tor fand. Danach drängte eigentlich Straubing auf die Entscheidung, musste aber nach einer tollen Einzelaktion von Münchens Trevor Parkes zum dritten Mal an diesem Abend den Ausgleich hinnehmen. In den Schlussminuten ließen die Roten Bullen ein weiteres Powerplay ungenutzt, sodass es letztlich beim 3:3 blieb und in die Verlängerung ging.

Szuber sorgt für die Entscheidung

Diese verstrich trotz zahlreicher weiterer Chancen beider Teams torlos. Im anschließenden Penalty-Schießen behielt einzig Münchens Maksymilian Szuber die Nerven und sorgte damit für den knappen Erfolg der Gäste.

Straubing Tigers - EHC Red Bull München 3:4 n. P. (1:0, 1:2, 1:1, 0:0, )

Straubing: Miska - Lampl, Manning; Daschner, Bourque; Brandt, Zimmermann; Klein - Akeson, Connolly, Adam; Lipon, Samanski, Tuomie; St. Denis, Zengerle, Leier; Turnbull, Brunnhuber, Schönberger
München: Niederberger - Daubner, Blum; Boyle, McKiernan; Szuber, Redmond; Appendino - Kastner, Hager, Parkes; Tiffels, Smith, Eder; Ehliz, DeSousa, Ortega; Varejcka, Schütz, Oswald
Tore: 1:0 (11:49) Leier (Zengerle, Lipon - PP1), 1:1 (28:08) Hager (Blum, DeSousa - PP1), 2:1 (30:48) Brandt (Zengerle, Leier - PP1), 2:2 (38:29) Eder (Niederberger), 3:2 (50:42) Lampl (St. Denis, Manning), 3:3 (55:30) Parkes (Hager), 3:4 (GWS) Szuber; Schiedsrichter: Gofman/Hunnius; Strafminuten: Straubing 8, München 8; Zuschauer: 4.480 (ausverkauft).