Richtig bewerben
Das Bewerbungsfoto: Sympathie und Neugier wecken
4. Februar 2014, 17:47 Uhr aktualisiert am 4. Februar 2014, 17:47 Uhr
In der Serie "Richtig bewerben" klärt Freistunde wichtige Fragen zur schriftlichen Bewerbung. Wir geben Antworten zum Thema Anschreiben, Lebenslauf, Foto und Zeugnisse. Zudem zeigen wir Fehler, die Bewerber oft ins Aus katapultieren. Nach Infos zur Bewerbungsmappe, dem Anschreiben und dem Lebenslauf zeigt Rupert Glaser, Bewerbungstrainer für Schulen bei der AOK Gesundheitskasse in Cham, in Teil 4, was ein gutes Foto ausmacht.
Ist ein Foto zwingend?
Zwar muss rechtlich kein Bewerber ein Foto mitschicken, denn nach dem Gleichheitsgesetz darf das Aussehen kein Nachteil sein. Rupert Glaser rät dennoch zu einem Bild. "Ein gutes Bewerbungsfoto weckt die Sympathie und die Neugier auf den Menschen", meint der Experte.
Wie alt darf das Bild sein?
Nur aktuelle Fotos eignen sich.
Welche Fotoart ist passend?
Ein klassisches Bewerbungsfoto muss zwingend ein Fotograf machen. Ein Urlaubsfoto, ein Modelbild oder eine Aufnahme im eigenen Garten passt nicht in eine Bewerbung. Wichtig ist dem Experten auch der Unterschied zwischen Pass- und Bewerbungsfoto: "Das Bewerbungsfoto ist um einiges größer als das Passbild. Es zeigt nicht nur den Kopf, sondern auch den Oberkörper." Auf was es bei Größe und Körperausschnitt ankommt, weiß der Fotograf.
Welches Outfit soll es sein?
Zum einen sollte sich der Bewerber so kleiden, wie er sich wohlfühlt. Zum anderen muss das Outfit aber zum Beruf passen. Rupert Glaser hat dafür eine Faustregel: "Das, was ich zu einem Vorstellungsgespräch für diesen Beruf tragen würde, passt auch für das Bewerbungsfoto." Dabei komme es aber auf den Berufszweig an. Bei Bankangestellten sei vielleicht ein Anzug geeignet, für eine Werbeagentur wäre er zu übertrieben.
Wie wirke ich sympathisch?
Welche Gesichtshälfte die persönliche Schokoladenseite ist und wie schräg oder gerade man den Kopf halten sollte, weiß ein guter Fotograf. Sind die Fotos gemacht, darf man normalerweise auch mit aussuchen, welche Bilder am sympathischsten wirken. Für die Mädchen hat der Experte noch einen besonderen Tipp: "Bitte verwendet nicht zu viel Make-up. Bleibt so natürlich wie möglich."
Farbig oder Schwarz-Weiß?
Grundsätzlich sind beide Varianten möglich. Rupert Glaser ist allerdings ein Verfechter von Farbfotos. Warum? "Bei schwarz-weißen Bildern könnte man dem Bewerber schnell unterstellen, dass er etwas zu verbergen hat."
Wo kommt das Bild in der Bewerbung hin?
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Mittlerweile hat sich ein Deckblatt bei Bewerbungen durchgesetzt. Das Foto wird mittig auf dem Deckblatt platziert. Wer mag, kann aber auch auf die klassische Variante zurückgreifen und das Bild rechts oben beim Lebenslauf platzieren.
Kann ich das Foto auch digital einfügen?
Je nach Berufszweig können sich Bewerber entscheiden, ob sie das Foto als Original auf das Papier kleben oder digital am Computer einfügen. "Der digitale Weg punktet aber nur, wenn die Qualität des Fotos erhalten bleibt. Ist der Drucker schlecht, klebt man das Foto doch besser auf", findet der Experte.
Häufige Fehler:
- schlechte Fotoqualität
- kein professionelles Bewerbungsfoto
- Bild nicht aktuell genug
- Kleidung und Auftreten passen nicht zum Berufsfeld
Tipps der Ausbildungsleiterin
Maria Hofbauer ist die Aus- und Weiterbildungsbeauftragte der Sparkasse Niederbayern-Mitte. Bevor sie eine Bewerbung liest, fällt ihr Blick zuallererst auf das Foto. "Das Bild gibt einen ersten Eindruck davon, welcher Mensch mich erwartet. Hat er zum Beispiel ein sympathisches, freundliches Lächeln? Oder hat er sich Gedanken über den Beruf gemacht? Das sieht man an der Kleidung", weiß die Ausbildungsleiterin. Für eine Ausbildung bei der Sparkasse empfiehlt Maria Hofbauer ein Hemd oder eine Bluse. "Ein Anzug muss es nicht zwingend sein." Mädchen sollten ihrer Meinung nach darauf achten, dass sie wenig Schmuck tragen und ihre Haare nicht zu viel vom Gesicht verdecken.
Bewerbungsschluss für Ausbildungsstellen bei der Sparkasse Niederbayern-Mitte ist immer am 15. September des Vorjahres. Ab 1. Mai 2014 können sich Bewerber für das Ausbildungsjahr 2015 bewerben.