Netflix Serien-Tipp
Kochen statt Verbrechen
19. August 2021, 17:40 Uhr aktualisiert am 19. August 2021, 17:40 Uhr
Was macht ein Yakuza-Mafia-Boss eigentlich, wenn er die Nase voll hat? Mittagessen kochen und Wäsche waschen!
Die Serie "Yakuza goes Hausmann" zeigt die witzige Seite dieser Entscheidung.
Mit ihren Ganzkörpertätowierungen sind die Gangster der japanischen Yakuza-Mafia unter anderem in Film und Fernsehen bekannt. Der Ruf der Yakuza ist sogar so schlecht, dass Tattoos in Japan nach wie vor mit vielen Vorurteilen behaftet sind. Für Filme- und Serienmacher ist die Welt der Yakuza trotzdem - oder gerade deshalb - eine riesige Inspiration. Nicht nur bei zum Teil sehr ernsten und blutigen Gangsterfilmen und -Mangas, sondern auch im Bereich Comedy. Bestes Beispiel dafür: die Serie "Yakuza goes Hausmann".
Darum geht's: Tatsu ist der gefürchtetste Yakuza der japanischen Unterwelt und nichts weniger als eine Legende. Umso überraschender kommt es, als der "unsterbliche Drache" eines Tages beschließt, auszusteigen. Denn er will viel lieber seine Ehefrau Miku bei ihrer Karriere als Designerin unterstützen und beschließt deshalb, Hausmann zu werden.
Dass das alles andere als einfach ist, merkt Tatsu allerdings sehr schnell. Der Job als Hausmann hat seine ganz eigenen Ansprüche. Und dann gibt es immer noch die anderen Yakuza-Mitglieder, die ihm immer wieder über den Weg laufen. Zum Glück scheint Tatsu aber nicht der Einzige zu sein, der das Leben als Krimineller satthat: Auf seinen Rundgängen durch die Stadt trifft er auch auf ehemalige Rivalen, die dem Leben als Gangster ebenfalls abgeschworen haben.
Das Besondere: Bei uns ist "Yakuza goes Hausmann" vor allem durch die Animeserie bekannt geworden, die auf Netflix zu sehen ist und von der es auch eine zweite Staffel geben soll. Das ist aber noch längst nicht alles, was Tatsu und sein neuer Lebensstil zu bieten haben. Die Serie basiert auf der gleichnamigen Mangaserie von Kousuke Oono, die seit 2018 veröffentlicht wird und in Japan ein absoluter Überraschungserfolg ist.
Der gleichnamige Manga "Yakuza goes Hausmann" hat sogar so viele Fans, dass neben der Netflix-Animeserie 2020 auf Nippon-TV eine Live-Action-Serie gestartet ist, in der sich alles um Tatsu und seine Abenteuer dreht.
Fazit: Was für eine angenehme Überraschung! Sonst strotzen Yakuza-Filme und -Serien von Blut und düsteren Szenen. Bei "Yakuza goes Hausmann" ist das anders. Tatsus Welt ist bunt, spannend und sehr witzig. Schön ist dabei vor allem, dass Serie und Manga seinen neuen Lebenswandel ernst nehmen. Keine der Folgen zieht die Entscheidung Tatsus, auf einmal Hausmann sein zu wollen, ins Lächerliche. Stattdessen lernen er, seine Freunde und auch die Zuschauer, dass selbst ein Gangsterboss noch einiges zu lernen hat, wenn es darum geht, die Wäsche richtig zu waschen oder das perfekte Mittagessen zu kreieren.
"Yakuza goes Hausmann", Action-Comedy, fünf Folgen mit je 20 Minuten, Netflix, der Manga ist bei Carlsen erschienen.