Interview mit Fotografin

Veronika Fleischmann macht Hochzeitsreportagen


Veronika Fleischmann aus Bogen hat sich mit ihrer Fotografie und einem Dekoverleih selbstständig gemacht.

Veronika Fleischmann aus Bogen hat sich mit ihrer Fotografie und einem Dekoverleih selbstständig gemacht.

Veronika Fleischmann begleitet Menschen auf dem Weg zum Ja-Wort. Bei ihr grinst aber niemand gestellt in die Kamera. Die Fotografin macht Hochzeitsreportagen und verleiht nebenbei selbstgemachte Hochzeitsdeko. Im Interview erzählt die 24-Jährige von ihrem Weg in die Selbstständigkeit.

Hallo, Veronika, du hast dich selbstständig gemacht - mit Hochzeitsreportagen. Was ist das?

Veronika Fleischmann: Das bedeutet, dass ich Brautpaare auf ihrer Hochzeit den Tag über begleite - von morgens bei den Vorbereitungen bis zum Ende der Party. Ich dokumentiere den ganzen Tag in Fotos. Der Unterschied zur Portraitfotografie und zur klassischen Hochzeitsfotografie ist, dass ich immer da bin und im Hintergrund fotografiere. Es ist nichts gestellt. Ich halte echte Momente und Emotionen fest und setze hier auf Natürlichkeit. Ansonsten biete ich auch noch Paar- und Freundinnen-Shootings an.

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Veronika Fleischmann fotografiert natürliche Momente.

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Veronika Fleischmann begleitet Menschen auf ihrem Weg zum Ja-Wort.

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Veronika Fleischmann macht Hochzeitsfotos.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

Der Klassiker. Man fängt irgendwann im Urlaub an und bleibt dran. Ich fotografiere eigentlich schon immer. Zu meiner ersten Hochzeit bin ich über eine Freundin gekommen, die selbst Hochzeitsfotografin ist. Sie war zu der Zeit länger im Ausland und hat mich gebeten, eine Hochzeit für sie zu übernehmen. Das habe ich dann ausprobiert. Im gleichen Jahr habe ich zwei weitere Hochzeiten fotografiert. Bei der Dritten bin ich nach einem langen Tag nachts nach Hause gefahren und habe beschlossen: Das möchte ich beruflich machen.

Du hast auch etwas in die Richtung studiert ...

Medienmanagement, nicht direkt Fotografie. Für die Selbstständigkeit war das die perfekte Grundlage. Wir haben neben Film und Foto auch Marketing, BWL und Steuerrecht gelernt. Wir haben auch viele freie Projekte gemacht, bei denen ich mich dann vor allem auf die Fotografie konzentriert habe. Außerdem habe ich zusätzlich Workshops und Seminare besucht, die mir viel geholfen haben.

Fotografieren zu können, reicht für den Erfolg alleine nicht aus. Das kann eigentlich jeder lernen, wenn man ein Talent dafür hat. Da gehört mehr dazu: Du musst mit Kunden kommunizieren und dich präsentieren können. Da hat mir das Studium viel geholfen.

Jetzt bietest du auch einen Dekoverleih für Hochzeiten an. Wie ist der entstanden?

Mir ist aufgefallen, dass viele meiner Paare einen immer größeren Wert auf Nachhaltigkeit legen. Mir persönlich ist das Thema auch wichtig. Ich selbst kaufe zum Beispiel oft in Unverpackt-Läden ein. Auf Hochzeiten wird leider unglaublich viel Geld ausgegeben für Dinge, die danach weggeschmissen werden. Eines meiner Paare hat für seine Hochzeit alles selbst gebastelt - vom Wegweiser bis zur Tischdeko. Das kann aber nicht jedes Paar leisten. Außerdem bleiben die Sachen danach übrig. Deshalb habe ich den Dekoverleih ins Leben gerufen. Wir verleihen Stehtische, Hochzeitsbögen, Wegweiser und vieles mehr. Und alles ist selbstgemacht.

Wir reden so viel übers Heiraten. Wie stellst du dir deine eigene Hochzeit vor?

Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Wichtig ist, dass das Hochzeitskonzept zu uns passt und wir unsere eigenen Vorstellungen umsetzen können. Man sollte sich nicht reinreden lassen. Mag man keinen Kuchen, gibt es halt am Abend ein Barbecue. Und es sollte eine freie Trauung werden, vielleicht sogar eine kirchliche Trauung im Freien. Und eher klein. Hochzeiten mit 60 bis 80 Personen sind meistens die schönsten Hochzeiten. Auch einsam am Strand oder in den Bergen zu heiraten, finde ich schön und würde ich sofort machen. Allerdings würden mir hier Familie, Freunde und eine coole Party fehlen.

Hast du Tipps für andere, die sich selbstständig machen wollen?

Sich weiterbilden und auf Seminare gehen - das hat mir unglaublich viel geholfen. Hier kann man Kontakte knüpfen. Es hilft, von anderen zu lernen, die schon länger selbstständig sind.

Außerdem sollte man ein genaues Konzept entwickeln. Aber am allerwichtigsten ist, dass man sich traut! Es gibt sicher immer Leute, die einen verunsichern wollen. Dadurch sollte man sich aber nicht abbringen lassen, seinem Traum zu folgen. Wenn es nicht klappt, findet man immer einen anderen Weg - davon bin ich überzeugt.

Mehr Infos zu Veronikas Fotografie und ihrem Dekoverleih findest du unter veronika-anna.de und auf Instagram unter @veronikaannaf.

Profi-Tipps für das perfekte Paarfoto

Licht: "Eine gute Lichtsituation macht viel aus", betont Veronika. Deshalb sollte man nicht zur Kamera greifen, wenn die Sonne vom Himmel brennt. "Am besten im Schatten fotografieren oder bei bewölktem Wetter", erklärt die Fotografin. Für Paarfotos eignet sich besonders Abendlicht. "Da ist es gleich viel romantischer."

Wohlfühlen: Bilder werden umso authentischer, wenn sich das Paar vor der Kamera wohlfühlt. Dabei hilft es zum Beispiel, im Hintergrund Musik anzumachen. "Oder die Fotos bei einem Spaziergang zu machen", rät Veronika. Am natürlichsten werden Bilder, wenn das Pärchen redet, lacht und Spaß hat - so als wäre der Fotograf gar nicht da.

Kleidung: Nicht zu knallig anziehen - "sonst sehen die Bilder nicht mehr harmonisch aus", warnt Veronika. Auch zu aufgebrezelt sollte man sich nicht vor die Kamera stellen, dann leidet die Natürlichkeit. "Am besten etwas anziehen, in dem man sich wohlfühlt und Experimente vermeiden", empfiehlt die 24-Jährige. Auch vom Partnerlook rät sie ab.