Landau
Trompete, Saxophon und Klaus, der Alien
31. Juli 2013, 14:28 Uhr aktualisiert am 31. Juli 2013, 14:28 Uhr
In Lederhos'n rocken sie die Bühne, ein aufblasbarer Alien namens Klaus gehört zu ihrer Band, Gesang hört man von ihnen eher selten und sie covern Lieder von Michael Jackson, ACDC und Co. mit Blasinstrumenten - das macht die junge Band "Serious Six" aus Landau an der Isar aus. Die Bandmitglieder Christoph Koeck (Saxophon) und Mathias "Blech" Plechinger (Trompete) erzählen Freistunde von ihren Auftritten, wie die Gruppe entstanden ist und was sie sich für die Zukunft wünschen.
Die Geschichte der Band "Serious Six" fing 2011 im Landauer Gymnasium an: "Wir haben alle in der Big Band unserer Schule gespielt, wollten etwas Neues und Besonderes machen und dann hat sich eine Gruppe gebildet", erinnert sich Mathias. Nach und nach wurde diese kleiner - aus Zeitgründen oder weil viele das Abitur gemacht haben. "Es blieben sechs Leute übrig: der Kern und eine Pianistin, die aber nach dem ersten Auftritt aufgehört hat", sagt Christoph. Trotzdem blieben sie bei ihrem Bandnamen "Serious Six", obwohl sie nur noch fünf waren. "Unser sechstes Mitglied ist jetzt ein grüner Gummi-Alien, den wir Klaus getauft haben", sagt der 17-Jährige. "Er spielt Luftgitarre mit einer aufblasbaren Gitarre", fügt Mathias schmunzelnd hinzu. Die Figur wurde zum Markenzeichen der Band.
Einzigartige Cover-Songs
Das Besondere an der jungen Band ist ihre Art, Musik zu machen. "Unsere Gruppe besteht nicht klassisch aus Gitarre, Schlagzeug und so weiter. Wir haben nur Blasinstrumente und einen Schlagzeuger", erklärt Christoph. Der 17-Jährige spielt in der Gruppe Saxophon, Mathias spielt Trompete. Und so covern sie bekannte Lieder wie "Hells Bells" von ACDC oder "Levels" vom schwedischen DJ Avicii. Manchmal singt die Gruppe auch. "Dafür überlegen wir uns zusammen neue lustige Texte für die Songs, die wir covern", sagt Mathias. Auch selbst komponierte Lieder geben die Jungs zum Besten. "Die entstehen meistens so, dass einer einen guten Beat oder eine gute Melodie spielt und alle dazu improvisieren", erklärt Christoph. So sei auch ihr Lied "Blechs Kasperltheater" entstanden. "Da macht jeder etwas Blödes", sagt Mathias lachend. Der Schlagzeuger der Gruppe zum Beispiel macht sich bei der Nummer im wahrsten Sinne des Wortes zum Affen: "Er läuft in einem Affenkostüm durchs Publikum", sagt Christoph.
Auf Lederhos'n-Tour Wenn man die Jungs fragt, was ihre Konzerte so besonders macht, dann versprechen sie: "Die Zuhörer sind mittendrin statt nur dabei." Es gebe keinen Auftritt, bei dem nicht alle einmal ins Publikum gegangen sind. "Wir sind relativ publikumsnah, lassen es krachen und wollen keine halben Auftritte", sagt Mathias. Das haben sie auch bei ihrer Lederhos'n-Tour bewiesen. Zusammen mit der Band "Bavarian Act" haben die Jungs im Januar und Februar diesen Jahres jedes Wochenende in einer anderen Stadt gespielt. Erinnern sich Mathias und Christoph an ihre Auftritte zurück, fällt ihnen vor allem ein Erlebnis ein: "Letztes Jahr hat einer bei einem Auftritt immer nach einem Gitarren-Solo verlangt und während unseres Konzerts immer ,Gitarre, Gitarre' geschrien", erzählt Mathias. Dumm nur, dass die Band nur mit Blasinstrumenten und Schlagzeug Musik macht. "Dieses Jahr hatten wir dann ein Déjàvu", erzählt der 17-Jährige weiter. Ein Mann habe lautstark nach einem Tuba-Solo verlangt und "Tuba, Tuba" gebrüllt. "Das hat er dann auch bekommen", fügt Christoph hinzu.
Ein weiteres schönes Erlebnis hatte die Band beim Abschlussabend des Italien-Austauschs ihrer Schule: "Die italienischen Austauschschüler sind richtig zu unserer Musik abgegangen", sagt Mathias. Deshalb ist es für die Jungs interessant, mal im Ausland zu spielen, um zu erleben, wie andere Nationalitäten auf ihre Musik reagieren. Das größte Vorbild von "Serious Six" ist die Gruppe "LaBrassBanda". "Wir haben mit deren Frontsänger Stefan Dettl in Landau sogar schon ein Bier getrunken", erzählt Christoph stolz. So einen Erfolg wie die Band, die es fast zum Eurovision Song Contest in Malmö geschafft hätte, wünschen sich die Musiker von "Serious Six" auch. Und sie arbeiten daran. "Wir wollen uns jetzt dann mit einem Demo-Lied bei verschiedenen Plattenfirmen bewerben, denn ein eigenes Album wäre richtig cool", sind sich Mathias und Christoph einig.
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