Unterkünfte gesucht
Landratsamt Landshut bereitet sich auf Flüchtlinge vor
4. März 2022, 16:25 Uhr aktualisiert am 4. März 2022, 16:25 Uhr
"Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind bereits angekommen, haben bei Verwandten und Bekannten Zuflucht gesucht", das vermeldet das Landshuter Landratsamt am Mittag. Das Bayerische Innenministerium hat weitere Informationen veröffentlicht, wie Registrierung, Unterbringung und die Versorgung der geflohenen Menschen auf Basis des aktivierten Aufenthaltsgesetzes vonstattengehen soll. Bis auf Weiteres gelten laut Landratsamt aber folgende Maßgaben.
Menschen aus der Ukraine (mit sogenanntem biometrischem Pass) können vorerst im Besucherstatus bis zu 90 Tagen in Deutschland bleiben. Eine unbürokratische Verlängerung über weitere drei Monate sei in Aussicht gestellt. Wichtig sei jedoch eine Registrierung der Flüchtlinge: Dies soll unter anderem in den ANKER-Zentren erfolgen.
Für Niederbayern ist das ANKER-Zentrum in Deggendorf zuständig: Stadtfeldstraße 11, 94469 Deggendorf, Telefon 0911-94384904. So soll sichergestellt werden, dass die Verteilung der geflohenen Menschen gleichmäßig erfolgt. Im Anschluss sei eine private Wohnsitznahme der Flüchtlinge (bei Verwandten und Bekannten) ohne weiteres möglich. Die Registrierung ist auch für die Gewährung von Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz nötig.
46 Flüchtlinge bereits im Landkreis angekommen
Nach dem Kenntnisstand des Landratsamtes (Stand Freitag) sind 46 Flüchtlinge bei Bekannten oder Verwandten im Landkreis untergekommen oder wurden durch das Landratsamt vermittelt. Die angekommenen Personen müssen sich innerhalb von 90 Tagen ebenfalls im ANKER-Zentrum registrieren. Die Stellung eines Asylantrags sei nicht nötig. Die Vorbereitungen für die Errichtung einer Notunterkunft und eines Ankunftszentrums in der Happy Sports-Halle in Ergolding laufen auf Hochtouren. Zu diesem Zweck wurde am Landratsamt eine Koordinierungsgruppe installiert, in der Mitarbeiter aus dem Ausländeramt, Katastrophenschutz, Bauverwaltung, Jugendamt sowie Vertreter der Feuerwehren engagiert sind.
"Neben der Unterbringung der Flüchtlinge selbst müssen auch Themen wie Verwaltung, Übersetzungsleistungen, Verpflegung, ärztliche Versorgung, Corona-Testung und Impfangebot auf die Beine gestellt werden", berichtet das Landratsamt in einer Mitteilung. Parallel versuchen die Mitarbeiter des Landratsamtes, die dezentralen Unterbringungskapazitäten weiter auszubauen - mit Erfolg, sodass in absehbarer Zeit Kapazitäten für die Unterbringung von rund 700 Personen (dezentral und Notunterkunft) zur Verfügung stehen werden: Entscheidend dafür sei auch die enorme Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, kurzfristig Wohnraum für die Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.
Unterkünfte beim Landratsamt melden
Menschen, die Ferienwohnungen, leerstehende Einliegerwohnungen, freie Zimmer, Pensionen oder weiter Unterkunftsmöglichkeiten zur Verfügung stellen wollen, werden gebeten, ihr Angebot an das Ausländeramt am Landratsamt Landshut zu übermitteln. Dafür wurde eine Hotline eingerichtet unter der Nummer 0871-408-1800 oder per E-Mail an ukrainehilfe@landkreis-landshut.de. Die Mitarbeiter kommen dann bei Bedarf auf die Anbieter zu.
Aktuell sei vorgesehen, dass die Flüchtlinge Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen können, sofern sie registriert sind. "Wenn akut weitere Leistungen (finanzielle Unterstützung, Krankenhilfe) erforderlich sind, können Fragen unter der Nummer 0871-408-2102 oder per E-Mail an sozialhilfeverwaltung@landkreis-landshut.de gestellt werden", heißt es vom Landratsamt.
Familien für unbegleitete Kinder und Jugendliche
Da es denkbar sei, dass auch unbegleitete Minderjährige ohne ihre Eltern oder erziehungsberechtigte Personen aus der Ukraine im Landkreis ankommen, sucht das Jugendamt vorsorglich insbesondere auch Familien, die bereit wären, Jugendliche vorübergehend oder auf Dauer bei sich aufzunehmen. Sprachkenntnisse in Ukrainisch oder Russisch wären von Vorteil. Man soll sich unter kreisjugendamt@landkreis-landshut.de oder der Nummer 0871-408-4700 melden.
Infos
Weitere Informationen gibt es auf www.landkreis-landshut.de. Andere Hilfsangebote wie Geld- oder Sachspenden werden nicht vom Landratsamt organisiert. Bitte wenden Sie sich in diesen Fällen an die großen Hilfsorganisationen oder informieren sich auf www.ukraine-hilfe.bayern.de.